Gründungsstipendium SH: Wie aus dem Projekt 'femCycle' ein Startup wurde
- Carina Seliger

- 9. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Alle haben mir davon abgeraten, mich für das Gründungsstipendium Schleswig-Holstein zu bewerben – ohne Team, ohne fertiges Konzept, nur mit einer Idee. Ich habe es trotzdem getan. Und genau das war der Schritt, der femCycle überhaupt möglich gemacht hat.

Alle sagten, ich soll es lassen
Nach dem EXIST-Women-Stipendium stand ich vor der großen Frage: Wie geht es jetzt weiter? Drei Monate Förderung sind schnell vorbei – und gleichzeitig reicht diese Zeit kaum, um eine Idee wirklich auf stabile Beine zu stellen. Ich wusste, wenn ich femCycle wirklich aufbauen will, muss ich mehr investieren: Zeit, Fokus und Vertrauen in mich selbst.
Doch die Realität war: Kein Team. Kein fertiges Konzept. Kein klarer Plan, wie es nach den drei Monaten weitergeht. Nur die Vision, etwas verändern zu wollen – und die Überzeugung, dass genau jetzt der richtige Moment war, alles auf eine Karte zu setzen.
Als ich vom Gründungsstipendium Schleswig-Holstein hörte, war mein erster Gedanke: Das wäre perfekt – zwölf Monate finanzielle Sicherheit, um Vollzeit an femCycle zu arbeiten. Doch die Stimmen um mich herum waren laut:
„Bewirb dich erst, wenn du ein Team hast.“ „Du brauchst ein fertiges Konzept.“ „Einzelgründungen haben da kaum Chancen.“
Aber tief in mir wusste ich: Wenn ich jetzt nicht diesen Versuch wage und mich bewerbe, dann muss ich definitiv zurück ins Angestelltenverhältnis, wo ich keine Zeit hätte femCycle wirklich weiter voranzubringen. Für mich hieß es daher: Jetzt oder nie!
Die Entscheidung, die alles verändert hat
Trotz dem Rat meiner Gründungsberaterin mich noch nicht jetzt zu bewerben, habe ich die Bewerbung rausgesendet. Als Einzelperson. Mit einer Idee, die noch in der Entwicklung war. Ohne Co-Founder*in, ohne Entwickler*in, ohne ausgefeilten Businessplan. Ich habe alles in den Antrag reingesteckt, was ich hatte: meine Vision, meine Motivation, meinen Glauben an femCycle.
Und trotz aller Wider Erwarten hat es tatsächlich geklappt. Ich bekam die Zusage für das Gründungsstipendium Schleswig-Holstein ab November 2024 für 12 Monate, das mir 1.750 € monatlich zur Lebenshaltung und 7.500 € Sachmittel für mein Projekt zur Verfügung stellte. Damit hatte ich plötzlich das, was mir bis dahin fehlte: die Freiheit, mich langfristig ohne Existenzängste auf meine Gründung zu konzentrieren.
Und das Beste: Nur wenige Monate später wurden die Förderregeln geändert – Einzelgründungen waren ab 2025 gar nicht mehr möglich. Rückblickend war diese riskante Entscheidung also nicht nur mutig, sondern auch goldrichtig.
Letztendlich war die Zeit während des Gründungsstipendium SH besonders wertvoll, da ich ein Team aufgebaut und gemeinsam mit Betroffenen den ersten Prototypen umgesetzt habe. femCycle wuchs von einer Idee zu einem echten Unternehmen. Das Gründungsstipendium war der Katalysator dafür, dass aus Vision Realität wurde.
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